Wednesday, February 18, 2009

Thursday, November 20, 2008

IVIM´s Erklärung der Meinungsvielfalt

IVIM arbeitet darauf hin, nicht-eingewilligte Normalisierungsbehandlungen inter-geschlechtlicher Kinder und Erwachsener ohne Absprache mit der jeweiligen intergeschlechtlichen Person zu beenden.

Wir lehnen alle Konsensbekundungen ab, besonders jene, die ohne stell-vertretende intergeschlechtliche Menschen als gleichwertige Interessen-vertreter_innen entstanden sind.

Wir streben keinerlei Einvernehmlichkeitsbekundungen an, denn inter-geschlechtliche Menschen sind unterschiedlicher Meinung bezüglich:
  • der exakten Definition von Intergeschlechtlichkeit
  • welche Behandlungsmaßnahmen für alle intergeschlechtlichen Menschen gleichermaßen passend wären
  • welche Geschlechtszuweisungen, wenn überhaupt, für die Vielzahl aller Intergeschlechtlichkeitsvariationen passend wäre
  • Krankheitsdefinitionen unserer Körper und Identitäten
IVIM setzt sich für die Menschenrechte von Individuen ein, die aufgrund ihrer geschlechtlichen Variation als Intergeschlechtlich gelten. Wir lehnen jeden Versuch ab, all jenen Menschen eine Festschreibung, Behandlung und Ausdrucksweise aufzuzwingen, deren Körper dem derzeitigen Maßstab von männlich oder weiblich nicht entsprechen.

Konsenserklärungen setzen voraus dass Einstimmigkeit herrscht. Wir aber haben viele unterschiedliche Meinungen!

Friday, October 17, 2008

Internationaler Solidaritätstag mit Intergeschlechtlichen

Internationaler Solidaritätstag mit Intergeschlechtlichen
08. November: Geburtstag von Herculine Barbin

Jedes Jahr gedenkt IVIM dem Internationalen Solidaritätstag mit Intergeschlechtlichen. Wir laden Sie ein, Ihre Solidarität mit uns zu zeigen. Sie können Ihre Solidarität mit uns zeigen, indem Sie Workshops, Konferenzen, Vorträge, Demonstrationen und andere Tätigkeiten organisieren.

Vorschläge für Themen:
  • Herculine Barbins Leben
  • Genitalverstümmelung
  • Die Gewaltförmigkeit des Zweigeschlechtersystems
  • Der implizierte Sexismus innerhalb des Zweigeschlechtersystems
Kontakt: http://www.intersexualite.de/

Saturday, September 27, 2008

OII Deutschland online


Wir sind stolz und freuen uns, Euch und Ihnen die deutsche Vertretung der Internationalen Vereinigung Intergeschlechtlicher Menschen (Organisation Intersex International) zu präsentieren!

Noch befindet sich die Website im Aufbau, es sind aber noch folgende Bereiche geplant:


Ein Bereich mit Artikeln von IVIM-Mitgliedern in deutscher Sprache

Ein Bereich für die Vernetzung und Informationen von Aussen, die uns wichtig erscheinen

Die obligatorische Linkliste mit von uns empfohlenen Webseiten


...und noch andere Inhalte, die mit der Zeit wachsen werden.


Willkommen also bei IVIM!


Wednesday, March 19, 2008

OII - Position zur medizinischen Praxis

Unsere westlichen Gesellschaften basieren auf einem Zwei-Geschlechter-System, das klar zwischen Mann und Frau trennt. Dabei nehmen sie die Natur und die enorme Vielzahl der möglichen Geschlechter nicht wahr, die miteinander in verschiedensten Abstufungen innerhalb eines Spektrums liegen - mit dem Mann am einem Ende und der Frau am anderen Ende - und sich dabei überlappen. Die willkürliche Unterteilung des biologischen Geschlechtes in nur zwei Kategorien macht sämtliche Geschlechtszuweisungen von Individuen problematisch. Weder die Genitalien noch die Chromosomen helfen uns dabei das „wahre" Geschlecht eines Kindes festzustellen. Ebenfalls sind die Gonaden, der Hormonhaushalt und die inneren Fortpflanzungsorgane des Kindes keine zuverlässigen Merkmale mit denen man das Geschlecht eines Kindes abschließend feststellen könnte. Jedes Kind wird mit einer einzigartigen Kombination dieser Faktoren geboren, daher ist jede Geschlechtszuweisung aufgrund der zahlreichen unterschiedlichen Kombinationsmöglichkeiten nur eine bloße Vermutung.

Wir sprechen uns gegen alle chirurgischen Eingriffe an Kindern mit “anders aussehenden” Geschlechtsorganen aus, bei denen keine medizinische Notwendigkeit besteht. Vielmehr befürworten wir, intergeschlechtlichen Kindern das Recht und die Zeit zu geben selber ihre eigene geschlechtliche Identität zu bestimmen, um diese dann bei gegebener Zeit anderen mitzuteilen. Ausserdem raten wir Eltern und Spezialisten, die geschlechtliche Identität ihrer Kinder zu respektieren und alles notwendige zu tun, damit ihre Kinder entsprechend ihrer Wahl leben können.

Es ist äußerst wichtig, daß die Eltern, die Ärzte und die Therapeuten die für das Wohl des Kindes zuständig sind, die Identität des Kindes respektieren, sobald er_sie seine_ihre eigene sexuelle Identität deutlich mitgeteilt hat. Es sollte alles unternommen werden, um das Kind in seiner Wahl zu unterstützen, ihm in der Pubertät den Zugang zu Hormonen und/oder anderen Behandlungen zu ermöglichen, die notwendig sind, um das Leben des Kindes in dem Geschlecht zu erleichtern, dem es sich zugehörig fühlt.

Wir setzen uns ein für einen Paradigmenwechsel der derzeitigen medizinischen Praxis bezüglich der chirurgischen Eingriffe sowie der Diagnose von “Geschlechtsidentitätsstörungen” bei jenen intergeschlechtlichen Individuen, die sich dem ihnen bei Geburt zugewiesenen Geschlecht nicht oder nicht mehr zugehörig fühlen. OII bekräftig, dass ein intergeschlechtlicher Mensch nur aufgrund der eigenen inneren psychologischen Wahrnehmung sein Geschlecht bestimmen sollte. Diese persönliche Entscheidung bei der geschlechtlichen Verortung sollte ohne medizinische oder staatliche Einmischung geschehen und als grundlegendes Menschenrecht verstanden werden.

OII - Position zum Dritten Geschlecht

Der Entwurf einer neuen Kategorie um Intergeschlechtlichkeit zu bestimmen, bringt verschiedene Probleme mit sich. Zunächst: wie sollen wir Intergeschlechtlichkeit definieren? OII glaubt, daß es niemals eine klare Definition geben wird und daß es gleichzeitig überhaupt keine Notwendigkeit für eine rechtliche Definition von Intergeschlechtlichkeit gibt. Wir haben keine klaren Definitionen darüber, was eine Frau und was ein Mann ist - wir nehmen lediglich an, daß dies der Fall ist.

Es ist die Absicht von OII zugunsten der Menschenrechte von Intergeschlechtlichen zu arbeiten und Verständnis dafür zu erreichen, daß es nicht nur zwei Geschlechter gibt.

Die Herstellung einer speziellen Kategorie für Intergeschlechtliche könnte zu weiterer Marginalisierung einer Gruppe führen, die wenig verstanden ist. Unsere juristischen Argumente basieren auf dem Recht jeder Person, ihre eigene Identität innerhalb des Zweigeschlechtersystems festzulegen und vor allem in der Hoffnung darauf, dass es eines Tages für niemanden mehr Zwangszuweisungen von Geschlechtskategorien gibt.